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ESG - Eine Gesetzliche Verpflichtung

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Seite 11 Wie sieht „gute" ESG-Compliance aus? Was ist der Maßstab für eine gute Umsetzung von ESG im Finanzdienstleistungsbereich? Simon Tong von Deloitte Consulting ist der Auffassung, dass wir ein Szenario erreichen werden, in dem ESG Mainstream ist. „Im Moment macht ESG nur einen Bruchteil des Geschäfts aus. Wir brauchen Anreize für Banken und Kunden. Außerdem müssen Finanzinstitute und Banken umdenken, denn es besteht die Gefahr, dass wir ESG nur zu einem weiteren Compliance-Kontrollkästchen machen, das einfach abgehakt wird", warnt er. „Kann die Umsetzung und somit die Operationalisierung von ESG skaliert erfolgen? Können Banken benötigte Berichtsdaten beispielsweise über nationale Versorgungsunternehmen einholen? Singapur erwägt eine solche Arbeitsweise." Daragh Tracey von Fenergo stimmt zu, dass Finanzinstitute ESG nicht einfach als ein weiteres Compliance- Kontrollkästchen sondern vielmehr als Wachstumschance für die Zukunft betrachten müssen. „Finanzinstitute müssen drei Aufgaben erledigen. Zunächst sollten sie strenge, überprüfbare ESG-Standards und -Bewertungen einführen, die sie den Aufsichtsbehörden vorlegen können. Als nächsten Schritt sollten sie Technologie einsetzen und mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten, die sie bei der Erfassung und Verarbeitung genauer Daten sowie bei der effektiven Berichterstattung unterstützen können. Der dritte Schritt ist die Operationalisierung von ESG, also die Integration in das Betriebsmodell, damit so viele vorhandene Daten wie möglich wiederverwendet werden können", empfiehlt Tracey. „Jene Finanzinstitute, die diese drei Dinge richtig machen, gewinnen einen großen Vorsprung in Sachen ESG." ESG – eine gesetzliche Verpflichtung wird zur Marktchance Edel Brophy von Fenergo erläutert, dass die Synergien zwischen KYC- und ESG-Betriebsmodellen sowie die Überschneidung bei der Datenerfassung CLM zu einem natürlichen Ausgangspunkt für ESG machen. „Finanzinstitute können bestehende Prozesse, Personen und Daten für ESG nutzen und so eine einheitliche Kundensicht schaffen sowie echte, greifbare Effizienzsteigerungen erzielen", fügt sie hinzu. „Dies bietet Finanzinstituten auch den Vorteil, dass sie ESG-Compliance-Prozesse schnell operationalisieren und gesetzliche Verpflichtungen erfüllen können. So können sie ihren Ruf schützen und ESG-bewusste Kunden und Talente anziehen." Laut Simon Tong von Deloitte Consulting sollte berücksichtigt werden, dass sich die ESG-Berichterstattung noch in der Entwicklung befindet. Finanzinstitute sollten jedoch darauf achten, Anwendungsfälle zu schaffen und im Blick zu behalten, welche Daten sie laut der regulatorischen Vorschriften sowohl intern als auch entlang der Lieferkette benötigen. „Finanzinstitute müssen einen systematischen Ansatz verfolgen", so Tong. „Wir müssen die Ansicht, dass es sich bei ESG-Daten um eine neue Art von Daten handelt, entkräften. Viele davon sind nämlich bereits vorhanden, z. B. Kennungen juristischer Personen. Wir können einen Großteil dieser Daten für ESG-Berichte und -Analysen wiederverwenden. Wir können auch neue Daten wie etwa Emissionen erfassen. Es gibt so viele Drittanbieter von ESG-Daten, und jeder hat seine eigene Vorgehensweise. Einige Banken haben mehrere Drittanbieter, daher brauchen Finanzinstitute eine Strategie, wie sie mit Daten umgehen."

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