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ESG - Eine Gesetzliche Verpflichtung

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Seite 8 Belastung für Compliance- und Nachhaltigkeitsteams von Finanzinstituten Finanzinstitute, die ihre ESG-Strategie entwickeln möchten, stehen vor mehreren zentralen Herausforderungen. Fehlende Standardisierung Derzeit gibt es keinen universellen Standard für eine Bewertung, Berichterstattung und Offenlegung im Rahmen der ESG-Auflagen. Länder gehen weltweit unterschiedlich vor, daher müssen Finanzinstitute mit internationaler Reichweite ihre Verpflichtungen in den einzelnen Ländern kennen und mit den entsprechenden Entwicklungen Schritt halten. Und die Dinge ändern sich schnell. „Es ist sehr schwierig, eine Abstimmung zwischen den Regionen zu erreichen", erklärt Simon Tong, Partner bei Deloitte Consulting. „Auf jedem Markt wird es Unterschiede geben, was zur Folge haben wird, dass die Regionen ihren eigenen Standard schaffen. Wie können Finanzinstitute Lösungen entwickeln, die die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Rechtssysteme berücksichtigen und gleichzeitig lokale Anforderungen erfüllen?" Tong fügt zudem hinzu, dass Daten ein weiteres Thema sind, das berücksichtigt werden muss. Viele Finanzinstitute im asiatisch-pazifischen Raum werden keine ESG-Daten veröffentlichen. Können Finanzinstitute angesichts dieser Tatsache mit Kunden zusammenarbeiten, um Proxys zu entwickeln, die bei der Meldung von Daten helfen? Die Abweichung zwischen verbindlichen Vorschriften und freiwilligen Standards Es fehlen nicht nur einheitliche Standards in den verschiedenen Gerichtsbarkeiten – einige Gebiete wie z. B. die Europäische Union sind zudem weitaus strenger als andere Regionen. Was beispielsweise in der EU verpflichtend ist, kann in anderen Regionen freiwillig sein. Dadurch wird es für Compliance-Teams schwierig, ihren Verpflichtungen nachzukommen. ESG-Bewertungssysteme und schlechte Daten Weltweit findet eine Vielzahl von ESG-Bewertungssystemen Anwendung, deren Genauigkeit von der Qualität der eingespeisten Daten abhängt. Bedeutet dies, dass einige der Systeme anfälliger für schlechte Daten sind, was wiederum zu Vorwürfen des „Greenwashing" führen könnte? „Es mangelt an Einheitlichkeit bei den ESG-Bewertungen", bestätigt Daragh Tracey von Fenergo. „Bonitätsbewertungen sind zwar weltweit weitgehend ähnlich, dies trifft aber im Fall von ESG noch nicht zu." Sowohl im Finanzsektor als auch in den Medien herrscht große Skepsis gegenüber ESG-Risiko- und Bewertungssystemen. Für Finanzinstitute ist es daher wichtig, mit einem glaubwürdigen Datenanbieter zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre ESG-Daten und -Berichte so genau wie möglich sind. Reputationsrisiko Die Gewährleistung einer genauen und transparenten Offenlegung und Berichterstattung ist mit einem wachsenden Reputationsrisiko verbunden. Es ist damit zu rechnen, dass immer mehr Finanzinstitute namentlich genannt und somit „angeprangert" werden, da die ESG-Vorschriften immer anspruchsvoller werden und die Öffentlichkeit immer genauer hinschaut. ESG – eine gesetzliche Verpflichtung wird zur Marktchance

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