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ESG - Eine Gesetzliche Verpflichtung

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Seite 9 Geopolitische Ereignisse Finanzinstitute müssen auf plötzliche Änderungen von Richtlinien aufgrund geopolitischer Ereignisse achten. So löst zum Beispiel der Krieg in der Ukraine einen politischen Wandel aus, da die Europäische Union beabsichtigt, Gas und Kernkraft – zumindest kurzfristig – als „grün" zu klassifizieren, um der übermäßigen Abhängigkeit von Russland bei der Energieversorgung zu begegnen und die Krise bezüglich der Lebenshaltungskosten in Europa zu entschärfen. Plötzliche Änderungen können die Operationalisierung von Richtlinien in Bezug auf die Entitätsklassifizierung zusätzlich erschweren. Die steigenden Energiekosten sind eng mit geopolitischen Ereignissen verknüpft und ein brandaktuelles Problem. Gleichzeitig ist die Ernährungssicherheit – verschärft durch den Konflikt in der Ukraine – unbeständig und es kann an einigen Orten, wie etwa am Horn von Afrika, sogar zu Hungersnöten kommen. Wenn ärmere Länder ihr Geld für die Verwaltung ihrer Schulden bei Banken in entwickelten Ländern ausgeben, sollten die Finanzinstitute diese Schulden als Teil ihrer eigenen ESG-Richtlinien abschreiben? Diese Frage verdeutlicht die nuancierte Komplexität, die ESG-Auflagen allgemein mit sich bringen. Wie können Finanzinstitute mit ESG-Auflagen auf der einen Seite und Herausforderungen in Bezug auf Inflation und Energie auf der anderen Seite ein vernünftiges Gleichgewicht finden? Sollten ESG-Richtlinien mit Leistung und in der Folge mit Vergütungen für Führungskräfte von Finanzinstituten verknüpft werden? Viele Länder wollen grundlegende Standards und Richtlinien in Bezug auf Leistung und Vergütungen für Führungskräfte einführen. Finanzinstitute müssen bei ihren ESG-Ansätzen flexibel un d kreativ sein. Emissionen in der Lieferkette Finanzinstitute müssen über ihre eigenen Treibhausgasemissionen hinaus berichten können (Scope 1). Sie müssen wissen, wie nachhaltig ihre Scope-2-Emissionen sind – also die Emissionen jener Unternehmen, von denen sie z. B. ihre Energie beziehen – und auch über die Emissionen der in der Lieferkette nachfolgenden Unternehmen (Scope 3) Bescheid wissen. Fenergo hat festgestellt, dass eine der größten Herausforderungen für unsere Kunden darin besteht, zu verstehen, woher die Kunden ihrer Kunden ihre Umweltdaten bezüglich der Lieferkette beziehen – insbesondere im Fall von kleineren Akteuren. Viele kleinere Unternehmen verfolgen möglicherweise nicht einmal eine ESG- Strategie oder sind nicht in der Lage, ihre Umweltauswirkungen zu messen, und können daher nicht zur Scope-Berichterstattung der Finanzinstitute beitragen. Aufgrund der Entfernung zum Finanzinstitut könnte die Berichterstattung bezüglich Scope 3 zu erheblichen Kosten und regulatorischen Belastungen für Compliance- Teams führen. „Das Ganze ist viel komplexer als KYC", warnt Daragh Tracey von Fenergo. „Wir müssen die Emissionen unserer Lieferanten, die Emissionen der Lieferanten unserer Lieferanten und die Emissionen unserer Kunden kennen. Da es so viele Standards gibt, müssen Finanzinstitute Technologie einsetzen, um diesen Prozess so einfach wie möglich zu gestalten." ESG – eine gesetzliche Verpflichtung wird zur Marktchance Komplexität der Vorschriften Die schiere Menge an Literatur zu neuen Vorschriften kann verwirrend und für Compliance- und Nachhaltigkeitsteams schwer zu entschlüsseln sein. Diese Teams müssen dann eine ESG-Richtlinie operationalisieren und intern den Stakeholdern präsentieren.

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